Predigt Heiligabend, in St. Marien, Gera -Untermhaus.

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Maria wusstest du, dass dein Söhnlein unsere Söhne und Töchter retten wird? Wusstest du, dass dein Söhnlein gekommen ist, um uns zu erneuern? Dass es uns erretten wird? Wusstest du, dass es in die Fußstapfen der Engel treten wird Und wenn du dein kleines Kind küsst, küsst du das Angesicht Gottes. Durch ihn werden die Blinden sehen, die Tauben hören und die Toten werden auferstehen. Die Lahmen werden springen, die Stummen sprechen das Loblied auf das Lamm. Maria wusstest du, dass das schlafende Kind, das du in deinen Armen schützend birgst, das große „Ich bin“ ist. Maria. Die Predigt unserer Vikarin Constanze Lenski aus der Untermhäuser Christvesper mit Krippenspiel 2018.


Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
Wer hätte das gedacht?

Der kleine Ausrufer ist ganz schön mutig.
Eigentlich war er ja noch Lehrling – Ausruferlehrling.
Er hat die Worte der Hirten gehört. War neugierig. „Stimmt das, was sie sagen? Ist das auch tatsächlich wahr?“ fragte er sich.
Der kleine Ausrufer ist den Hirten nachgegangen und was er dem großen Ausrufer zu berichten hat, ist noch mutiger.
Er hängt seinen Job an den Nagel und wählte sich einen neuen:
Nur noch das Wunder von Bethlehem will er den Menschen erzählen – es in die ganze Welt rufen, dass Jesus geboren ist. Das ist das Evangelium, die frohe Botschaft von Gottes Liebe. Wer hätte das gedacht?
Etwa 600 Jahre bevor Jesus geboren wurde, lebte Jesaja. Er war von Beruf auch so eine Art Ausrufer, wie der kleine, er erzählte den Menschen von Gott.
Er ruft den Menschen zu: In der Dunkelheit ihres Lebens wird bald ein Licht scheinen. Und dieses Licht wird der Messias sein.
Wer Ohren hat zu hören der höre, wird Jesus später einmal sagen
und so dringen Jesajas Worte heute an unsere Ohren:

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,
und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude.
Vor dir freut man sich.
Denn uns ist ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ist auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat,
Gott-Held,
Ewig-Vater,
Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde
und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich.

600 Jahre später war es dann so weit. Der Messias kommt zur Welt in einer unscheinbaren Hütte.
Das Licht in der Finsternis, der verheißene König.

Maria hält ihr Kind in den Armen. Die Mutter schützt ihr Kind vor der Kälte der Zeit, vor der ungewissen Zukunft.
Was wird sein, wenn sie die Geborgenheit der Hütte verlassen müssen.

Die Zukunft liegt im Verborgenen.
Nur das Beste wollen – für das Kind,
kein Schaden, kein Unglück, kein Leid soll das Kind erfahren.
Einen kleinen Blick in die Zukunft wagen, das wäre schön. Was wird morgen sein? Wie wird es werden? Wird alles gut werden? Gesundheit, Glück, Zufriedenheit?
Maria hält ihr Kind in den Armen. Die Mutter schützt ihr Kind vor der Kälte der Zeit, vor der ungewissen Zukunft. Wie gern würde ich ihr die Zukunft ihres Kindes zurufen:
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Maria wusstest du, dass dein Söhnlein unsere Söhne und Töchter retten wird?
Wusstest du, dass dein Söhnlein gekommen ist, um uns zu erneuern? Dass es uns erretten wird?
Wusstest du, dass es in die Fußstapfen der Engel treten wird?
Und wenn du dein kleines Kind küsst, küsst du das Angesicht Gottes.
Durch ihn werden die Blinden sehen, die Tauben hören und die Toten werden auferstehen. Die Lahmen werden springen, die Stummen sprechen das Loblied auf das Lamm.
Maria wusstest du, dass das schlafende Kind, das du in deinen Armen schützend birgst, dasgroße „Ich bin“ ist.
Maria.
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Wer hätte das gedacht?
Maria nicht, die Hirten und auch die Könige nicht, dass Gott Mensch wird.

Gott ist Mensch geworden – für dich.

Der Blick in die Zukunft bleibt versperrt.
Wer weiß, was morgen ist – es liegt im Dunkeln.

Doch in der Dunkelheit des Morgen und bereits des Heute will Gott für dich als Licht scheinen,
er will deinen Weg erhellen, dass du nicht stolperst in deinem Leben.
Christus will dein Licht sein und mit dir in deinem unterwegs sein. Er will, dass du Heil bist und dein Heiland sein.

Alle rufen sie: Jesaja, die Engel, die Hirten und die Krippenspielkinder heute: Sie erzählen von Gottes Geburt, von seiner großen Liebe zu uns, zu dir. Sie freuen sich.
Und mit ihnen dürfen auch wir rufen: Halleluja: Uns ist heute der Heiland geboren, es ist Christus der Herr.

Amen.

Verfolgen Frank Hiddemann:

Seit 2015 Pfarrer in St. Marien und seit 2018 Leiter der Ökumenischen Akademie Gera / Altenburg (https://oek-akademie-gera.de/).